Montag, 4. August 2008

Palermo ist verrückt… , 29. Juli 2008

Heute Morgen sind wir bereits um 8 Uhr im Hafen von Palermo eingetroffen. Es ist wunderschön morgens aufzuwachen und durchs Fenster das Meer und im Hintergrund das Land an sich vorbeiziehen zu sehen. Nach einer gemütlichen Stillen Zeit auf unserem Balkon und einem leckeren Frühstück sind wir auch schon aufgebrochen um Palermo zu erkunden.

Kurzfristig haben wir uns für eine Tour auf dem „Hop On – Hop Off“ City Sightseeing Bus entschieden. Bei der Tour durch die Stadt hat man über Kopfhörer jeweils Hintergrundwissen über die Sehenswürdigkeiten erfahren dürfen. Wenn man sich eine Station näher ansehen wollte, konnte man einfach aussteigen und dann nach der Erkundung der jeweiligen Sehenswürdigkeit wieder in den nächsten Bus einsteigen. Hier ein paar Bilder die wir während der Tour schießen durften:

Das neoklassizistische Teatro Massimo, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts, ist Italiens größtes und Europas drittgrößtes Opernhaus. Der kunstvoll gestaltete Theaterraum bietet Platz für 3200 Gäste.

Der zentrale Platz der Altstadt ist Quattro Canti. Die Barockpaläste an den vier Ecken haben konkav geschwungene Fassaden. Sie sind geschmückt mit Brunnen und Statuen, die die vier Jahreszeiten, die spanischen Könige von Palermo und die Schutzheiligen der alten Stadtviertel darstellen.



Palazzo Reale

Das bedeutendste Kirchengebäude von Palermo ist die Kathedrale

San Domenico

Palermo gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg bis Ende des 20. Jahrhunderts fest in die Hände der Mafia. Es war Zentrum zweier großer Mafiakriege und zählte zu den gefährlichsten Städten Europas. Interessant zu erfahren fand ich, dass in den 1980er Jahren Staatsanwälte, die nachher umgebracht wurden, gegen die Mafia ankämpften. Erst unter dem „Antimafia“-Bürgermeister Leoluca Orlando (Amtszeit 1985-2000) blühte das öffentliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt wieder auf. Unterstützt von anderen Politikern, von Künstlern und von der Bevölkerung setzt er den Kampf gegen die Mafia fort. Die Kriminalität sank und heute liegt Palermo in der Verbrecherstatistik nicht mehr unter den fünfzehn ersten Städten Italiens.

Faszinierend in Italien finde ich immer wieder aufs Neue die Fassaden und die verspielten oft fast verwilderten Terrassen. Hier jede Menge Einblicke, … superschön…!



Karten an die Lieben in Deutschland zu verschicken, kann so leicht aber auch so schwer sein. Als wir in Palermo endlich einen Laden gefunden haben der Briefmarken verkaufte, wollten wir es auch nicht verpassen den Besitzer zu fragen wo wir denn nun die Karten einwerfen könnten. Wegen seines schlechten Englischs ist es letztendlich an der Sprachbarriere gescheitert das wir einfach nicht verstanden haben wo denn nun der Postkasten ist. Was er gesagt hat habe ich schon verstanden, aber der Satz mit seiner Erklärung hatte keine Aussage. Letztendlich ist der zuvorkommende Ladenbesitzer mit uns mitgelaufen und hat uns direkt zum Postkasten gebracht. Mit einem netten „Taraaaa…“ hat er uns quasi den Schlitz für die Postkarten gezeigt. Bei dieser Begebenheit sind wir am Ende einfach alle in Gelächter ausgebrochen.Bevor es zurück zum Schiff ging, hatten wir noch ein wenig Zeit um uns in ein paar Schuhläden um zu sehen. Modisches tolles Zeugs haben die Italiener, natürlich hat sich jeder von uns mindestens mit einem Paar neuer Schuhe eingedeckt! :)

Am Nachmittag haben Vicky und ich auf der Terrasse am Pool relaxt. Hier wird immer unglaublich laute Musik, die Partylaune verbreitend ist, aufgedreht. Die Zeit schien nicht um zu gehen. Vor lauter Langeweile haben wir uns immer wieder am Buffet bedient auf dem es einfach zu gute Köstlichkeiten gab … :)

Am späten Nachmittag dann haben wir uns noch ein wenig bei Wassergymnastik-, Aerobic- und Stretching-Kursen betätigt. Es ist schon seltsam das Sportveranstaltungen direkt in der Mitte des Geschehens stattfinden. Alle Gäste können einem zuschauen während man beim Aerobic bei dem vorgegebenen Tempo nicht mitkommt oder beim Stretching komische Verrenkungen macht (Arsch in die Luft strecken und so…). Peinlich!

Richtig sympathisch wurden uns die Einwohner Palermos, als sich bei verlassen des Hafens eine Menge Leute am Abfahrtsteig angesammelt hatte. Laut jubelnd und händewinkend wurden wir sehr herzlich von dieser Traube Menschen in die weite See entlassen.

Sich in einem großen Schiff, wie die Costa Magica es ist, zurechtzufinden ist manchmal schon eine Kunst für sich. Auf dem Weg zum Abendessen haben wir uns heute verlaufen, sind in einem Aufzug fast steckengeblieben und haben dann entschieden unser Restaurant über die Treppe zu finden, was uns zum Glück dann endlich gelungen ist.

Das Abendessen stand dieses Mal ganz unter dem Thema „Italienisch“. Als uns für die Vorspeise typische Italienische Speisen serviert wurden, ließ der Hauptgang auch nicht mehr lange auf sich warten. Plötzlich ging im ganzen Speisesaal, der sich über 3 Ebenen erstreckt, laut Musik an und einer der Bedienungen stand auf der Treppe und sang von ganzem Herzen „O sole mio“. Falls man an diesem Abend noch nicht in Italienischer Stimmung war, war man es spätestens jetzt. Es folgte ein nächster italienischer Song, während dem die Hälfte der speisenden Gäste mit der Bedienung voraus eine Bolognese durch das ganze Restaurant bildeten. Vicky und ich waren natürlich auch dabei. Und die Bedienung legte noch einen drauf als drei junge Männer zu dem Lied „Volare“ einheitlich auf der Treppe tanzten. Wow, die Stimmung kam bei den Gästen tatsächlich an! Cool!!!

Im Theater faszinierte uns an diesem Abend das Duo Deltai aus Ungarn, zwei Kraftbrocken die uns Akrobatik Kunststücke vorführten. Richtige Poser waren die beiden aber hatten es echt drauf. Zwischendurch wurde zum Lied „Music was my first love“ eine atemberaubende Lasershow vorgeführt *gänsehautkrieg*.

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